Wieseninsel statt Pferdemist

Fairpächterin Rose Fricke erbte nach dem Tod ihrer Mutter mehrere Landwirtschaftsflächen in Niedersachsen, auf denen sie der Natur wieder ein Zuhause geben möchte. Dazu ließ sie sich von Fairpachten-Regionalberaterin Linda Trein beraten.

Fairpachten: Wie war es um die Flächen bestellt, als Sie sie geerbt haben?

Rose Fricke: Einige der geerbten Flächen, Acker und Grünland, waren gebündelt an Landwirte verpachtet, aber einige Wiesen waren auch einzeln verpachtet. Mit der Übernahme der Flächen kamen erst einmal viele neue Dinge auf mich zu, die ich neu ordnen und regeln und überhaupt erst einmal durchdringen musste. Bei einigen der Flächen hatte ich das Gefühl, dass sie gut gepflegt werden, aber es gab auch einen Teil, bei dem ich gerne etwas zur Verbesserung des Naturschutzes verändern wollte. Da man das alles nur nach und nach machen kann und bei einer der Grünflächen der Pachtvertrag neu abgeschlossen werden sollte, habe ich mich zuerst darum gekümmert. Die Fläche war als Pferdeweide verpachtet, aber eindeutig überweidet: Auf dem gut einem Hektar standen zwischenzeitlich acht Pferde!

Wie konnte Ihnen das Beratungsangebot von Fairpachten hierbei helfen?

Rose Fricke: Ich habe dann angefangen, nach Alternativen zu suchen, Nachbarn zu fragen und im Internet zu recherchieren. Da bin ich zufällig auf die Webseite von Fairpachten gestoßen und habe direkt eine Mail geschrieben. Daraufhin hat sich Linda Trein, die Regionalberaterin für meine Region, bei mir gemeldet. Frau Trein hat mich im ersten Gespräch sehr gut beraten und mich auch im weiteren Verlauf der Verpachtung unterstützt: Was sind die Bedingungen von allen Beteiligten, was wünschen wir uns und was kann man auf der Fläche überhaupt erreichen. Sie ist mit mir sehr geduldig verschiedene Möglichkeiten durchgegangen. Im anschließenden Gespräch mit der Pächterin habe ich aber schnell gemerkt, dass das nicht mehr passt: Das, was sie möchte und was ich möchte, deckt sich nicht. Dann habe ich den Entschluss gefasst, etwas ganz anderes aus der Fläche zu machen.

Was ist dann aus Ihrer Fläche entstanden?

Rose Fricke: Über verschiedene Kontakte kam ich ins Gespräch mit einem jungen Landwirt, der einen Teil des Betriebes auf Bioland umstellen möchte. Er hat die Weide dann gepachtet, aber nicht zur Beweidung, sondern als Wiese, um Heu für seine Tiere zu machen. Das passte einfach viel besser zusammen – zu unseren jeweiligen Wünschen, aber auch zu den Bedingungen, die die Wiese hergibt. Gemeinsam haben wir uns darauf verständigt, dass die Wiese maximal dreimal im Jahr gemäht wird und dass dabei – und auch beim Walzen und Schleppen – die Brutzeit der Wiesenvögel beachtet wird. Vor dem Mähen werden Drohnen eingesetzt, um Rehkitze im Gras zu finden und die Wiese wird in Streifen oder von innen nach außen gemäht, um den Tieren rechtzeitig die Flucht zu ermöglichen. Ein kleines Stück um eine Gruppe von Bäumen und Sträuchern auf der Wiese bleibt ungemäht.

Sind Sie zufrieden mit dieser Entwicklung?

Rose Fricke: Ja, sehr! Das Ganze ist zwar nur ein kleiner Anfang, aber ich freue mich trotzdem sehr darüber, weil es auch so eine schöne Wiese ist: Sie liegt zwischen einem Wald mit Birken am Rand und einem kleinen Bach. Wenn man jetzt dahin kommt, merkt man, dass es jetzt etwas ganz anderes ist, als es vorher war. Das ist einfach eine Freude zu sehen! Es ist nur eine kleine Veränderung, aber sie hat viel bewirkt.

Vielen Dank für das Gespräch!

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