Naturnahe Wiese für Feldhasen, Vögel und Co.

Es grünt und blüht, zwitschert und summt – mit der Vorstellung von einer Wiese, auf der Vögel und Insekten ein Zuhause haben, erwarb F. Weber eine 1,8 Hektar große Grünfläche mit angrenzendem Waldstück in Hessen. Damit die Wiese so aussehen konnte, wie er es sich wünschte, ließ er sich von Fairpachten-Regionalberater Ralf Demmerle beraten.  

Fairpachten: Herr Weber, wie kam es dazu, dass Sie Landeigentümer geworden sind?

F. Weber: Vor circa 2,5 Jahren fing ich an, mich für das Thema Landnutzung und Naturschutz zu interessieren. Da mein Vater mit seinen Geschwistern mehrere landwirtschaftliche Flächen und Waldstücke geerbt hatte, habe mir einmal die Katasterpläne dazu herausgesucht und habe die Flächen ausfindig gemacht. Ich fand die Lage und den Ort wunderschön, sodass ich meiner Familie eine Grünfläche und das angrenzende Waldstück abkaufte – auch weil ich es toll finde, wenn so eine Fläche in der Familie bleibt.

FP: Wie sind Sie dann auf Fairpachten aufmerksam geworden?

F. Weber: Während meiner Arbeit als Grafikdesigner sehe ich mir gern nebenbei Natur- und Wissenschaftsdokumentation an, unter anderem auch über interessante Renaturierungsprojekte. Dabei begann ich zu verstehen, welchen Einfluss beispielsweise Düngung auf eine Wiese hat. In den Kommentaren eines YouTube-Videos hat mich ein Nutzer auf die Idee gebracht, mich mit dem NABU in Verbindung zu setzen, denn es entwickelte sich der Wunsch, auch mit meiner Wiese einen kleinen Beitrag zu leisten, um der Natur etwas Entfaltungsraum zurückzugeben. Durch weitere Recherchen bin ich dann auf Fairpachten gestoßen.

FP: Wie konnte Ihnen die Beratung durch Fairpachten weiterhelfen?

F. Weber: Als ich die Fläche übernommen habe, war sie an einen Bullenmastbetrieb verpachtet. Der Pachtvertrag war inhaltlich sehr einfach gehalten und lief noch weitere fünf Jahre. Meine erste Frage war also, ob man einen solchen Pachtvertrag vorzeitig anpassen könnte. Dazu hatte ich nicht das Hintergrundwissen, sodass ich hierzu mit dem zuständigen Fairpachten-Regionalberater, Ralf Demmerle, in Kontakt trat. Herr Demmerle hat mir dann außerdem gleich Informationen zu verschiedenen Naturschutzmaßnahmen mitgegeben, die zu meinen Vorstellungen und der Fläche passten. Die Frage zum Pachtvertrag ließ sich dann ganz einfach lösen. Da ich sowieso den Namen im Pachtvertrag ändern lassen wollte, sprach ich in diesem Zuge einfach mal mit dem Landwirt und teilte ihm meine Wünsche für die Fläche mit. Er stand meinen Vorstellungen zum Glück ganz aufgeschlossen gegenüber, sodass wir uns ganz unkompliziert auf einen neuen Pachtvertrag einigen konnten, in dem die Naturschutzmaßnahmen berücksichtigt wurden, die mir wichtig waren. Das Konzept von Fairpachten fand ich wirklich hilfreich, denn anhand des Musterpachtvertrags und der Steckbriefe der Naturschutzmaßnahmen konnte ich den Pachtvertrag ganz einfach zusammenstellen.

FP: Und welche Naturschutzmaßnahmen haben Sie in Ihrem neuen Pachtvertrag vereinbart?

F. Weber: Auf meiner Wiese wird nun auf das Umbrechen der Fläche und auf das Ausbringen von stickstoffhaltigen und synthetischen Düngemitteln sowie Gülle komplett verzichtet. Außerdem vermeidet der Pächter den Einsatz eines Mähaufbereiters, sodass Insekten bei der Mahd weniger stark geschädigt werden.

FP: Hat sich seither schon etwas auf Ihrer Wiese getan?

F. Weber: Letztes Jahr war das erste Jahr, seitdem der neue Pachtvertrag in Kraft ist. Rundherum hat man deutlich gesehen, dass die meisten Wiesen weiterhin mit Gülle behandelt wurden, meine Wiese jedoch nicht. Der Landwirt hat auch nur einmal gemäht und das relativ spät. Gerade im Hochsommer konnte man dadurch einen deutlichen Unterschied zu den umliegenden Wiesen wahrnehmen: Im hohen Gras waren regelmäßig Feldhasen zu beobachten und Heuschrecken zu hören. Ich bin sehr gespannt, wie sich die Wiese über die nächsten Jahre entwickelt.

Vielen Dank für das Gespräch!

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