Gemeinsam für artenreiche Felder und Wiesen in Mettingen

Wieder mehr Artenvielfalt auf den Äckern, Wiesen und Weiden und als Kommune mit gutem Beispiel voranschreiten – diese Idee verfolgten die Ratsmitglieder Hans-Heinrich Wegener (Bündnis90/Die Grünen) und Georg Post (SPD) in ihrer Gemeinde Mettingen, Nordrhein-Westfalen. Gemeinsam beriefen sie einen intrafraktionellen Arbeitskreis ein, in dem darüber beraten werden sollte, wie die circa 40 Hektar Acker- und Grünland der Gemeinde künftig naturschutzverträglich an die Landwirt/innen der Umgebung verpachtet werden können.

Georg Post, der seit Jahren im Naturschutz tätig ist, hatte vom Projekt „Fairpachten“ der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe gehört und lud Regionalberaterin Linda Trein zu einer Sitzung des Arbeitskreises ein. Auch die Landwirt/innen aus dem Ortsverband Mettingen waren dabei. „Am Anfang gab es erst Gegenwehr von den Landwirten. Die Skepsis war groß – aber Frau Trein konnte dem durch ihre fachliche Expertise schnell den Wind aus den Segeln nehmen. Das war wirklich sehr gut“, sagt Georg Post. Regionalberaterin Linda Trein stellte das Beratungsangebot im Anschluss dann auch noch einmal im Umweltausschuss der Gemeinde vor. Hans-Heinrich Wegener: „Ganz sachlich, und wie auch von den anderen Parteien bemerkt worden ist, ohne ideologischen Hintergrund.“ Kurz darauf beschlossen Umweltausschuss und Rat mehr Naturschutz in den Pachtverträgen der Kommune – einstimmig.

Um die passenden Naturschutzmaßnahmen für die jeweiligen Flächen zu finden, fand eine Flächenbegehung statt. Auch hier unterstützte Regionalberaterin Trein. „Frau Trein hat für jede Fläche eine Empfehlung gegeben und verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, woraus die Landwirte wählen konnten. Das war gut, denn so konnten die Landwirte mitentscheiden“, sagt Georg Post. So wurden für jede Fläche ganz individuelle Vereinbarungen für mehr Naturschutz getroffen – von zehn Meter breiten Blühstreifen mit regionalem Saatgut bis hin zum Stehenlassen von Wieseninseln. „Was ich dabei besonders gut fand: Ein Landwirt, der im ersten Gespräch noch dagegen war, sagte nach der Begehung auf dem Acker sofort: ‚Super, das mach ich!‘“, erzählt Hans-Heinrich Wegener. „So wurde wirklich alles im Konsens entschieden.“ Die Gemeinde kam den Landwirt/innen außerdem bei der Verlängerung der Pachtdauer von einem auf fünf Jahre entgegen. Im Herbst 2022 wurden die neuen Pachtverträge schließlich unter Berücksichtigung der vereinbarten Naturschutzmaßnahmen abgeschlossen.

„Unser Dank gilt vor allem Frau Trein. Ich muss sagen, sie hat das sehr gut gemacht“, sagt Georg Post und ergänzt: „Das war für uns ein Start, mit dem die Gemeinde vorangeht und auf ihren Flächen zeigt, was man machen kann und dass gemeinsam mit den Landwirten ein guter Weg gegangen werden kann. Wir haben jetzt natürlich die Hoffnung, dass es weitere Kreise zieht. Die Kirche ist auch eine große Grundstücksbesitzerin und dann haben wir hier in Mettingen auch große private Landflächenbesitzer, die dann vielleicht auch sagen: ‚Oh, da gibt’s ja ein interessantes Projekt, da steigen wir auch ein‘. In Mettingen wird darüber jedenfalls nur positiv geredet und von den Nachbarkommunen bin ich schon angesprochen worden.“ Hans-Heinrich Wegener bekräftigt dies: „Wir müssen als Kommune als gutes Vorbild vorangehen. Denn wenn wir das nicht machen, können wir das von allen anderen auch nicht verlangen.“

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