Die Schöpfung bewahren: Wie mehr Naturschutz auf Kirchengrund möglich wird

Die Natur und die Artenvielfalt auf den eigenen Äckern, Weiden und Wiesen zu schützen ist auch für Kirchengemeinden und kirchliche Institutionen ein wichtiges Thema. Immer mehr Kirchen entscheiden sich dazu, Naturschutzmaßnahmen gemeinsam mit ihren Pächter/innen auf ihren landwirtschaftlichen Flächen umzusetzen.

Ein Beispiel hierfür ist die Stiftung Schönau aus Heidelberg, ein Unternehmen der Evangelischen Landeskirche in Baden. Gemeinsam mit unserem Regionalberater Jochen Goedecke überlegte sie, wie sie die etwa 6.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen, die die Stiftung an rund 8.000 Landwirt/innen in Baden-Württemberg verpachtet, naturverträglicher gestalten könnte. Nach einer intensiven Beratung fiel die Entscheidung auf einen Maßnahmenkatalog, der aus verschiedenen Naturschutzmaßnahmen besteht, wie zum Beispiel eine maßvolle Weidennutzung, Mischfruchtanbau, das Stehenlassen von Wieseninseln und das Anlegen von Blühstreifen. Außerdem entwickelten sie gemeinsam einen Flyer, der das Vorhaben und das Ziel – mehr Artenvielfalt auf landwirtschaftlichen Flächen – noch einmal anschaulich verdeutlicht. Jedes Jahr laufen etwa 10 Prozent der Pachtverträge bei der Stiftung Schönau aus. Daher schickte sie die Flyer und den Maßnahmenkatalog im Frühjahr 2021 an alle Landwirt/innen, bei denen eine Verlängerung ansteht, mit dem Angebot, auf die sonst übliche Erhöhung des Pachtzinses zu verzichten, wenn sie mindestens eine der genannten Naturschutzmaßnahmen auf ihrer Pachtfläche zukünftig umsetzen. Etwa ein Viertel der Landwirt/innen hat sofort mitgemacht.

Auch im nächsten Jahr soll es damit weitergehen, das ist für Jörg Schoch, Abteilungsleiter Immobilien bei der Stiftung Schönau klar. „Die Stiftung Schönau hat mit Hilfe von Fairpachten einen Baustein zum Naturschutz gesetzt. Weitere Eigentümer landwirtschaftlicher Flächen werden unserem Beispiel hoffentlich folgen.“

Auch andere Kirchengemeinden in Deutschland haben sich mit dem Thema Naturschutz auf Kirchengrund schon eingehender beschäftigt und dabei von Fairpachten beraten lassen, wie die Kirchengemeinde Kieve-Wredenhagen in Mecklenburg-Vorpommern. Dort setzt sich Kirchenmitglied Christine Jantzen schon seit Jahren erfolgreich für den Naturschutz ein: „Für mich als Christin ist die Bewahrung der Schöpfung eine Selbstverständlichkeit – auch bei der Verpachtung von Kirchenland.“ Auf den 181 Hektar Land der Gemeinde sind eine fünfgliedrige Fruchtfolge, eine Untersaat bei Maisanpflanzungen oder eine anschließende Winterzwischenfrucht, der Verzicht auf Breitbandherbizide, der Erhalt von Feldgehölzen und die Beachtung tierschutzrelevanter Maßnahmen beim Mähen schon längst Alltag.

Auch das Institut für Kirche und Gesellschaft, Evangelische Kirche von Westfalen möchte eine Bewirtschaftung von Kirchenland nach ökologischeren Kriterien fördern und hat in Kooperation mit Fairpachten eine Broschüre herausgegeben. Gemeinsam mit der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz entstand außerdem eine Handreichung zur Verpachtung landwirtschaftlicher Nutzflächen. Die herausgearbeiteten Naturschutzmaßnahmen werden den Kirchengemeinden ans Herz gelegt, um ihr Land naturschutzverträglich und damit gleichzeitig verantwortungsvoll zu verpachten.

Möchten auch Sie sich für mehr Natur auf den Äckern, Weiden und Wiesen Ihrer Kirche einsetzen? Dann melden Sie sich bei uns, wir beraten Sie gerne!

 

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